Neulich beim Einkauf sah ich, wie gut Haustiere der Seele tun können. Vor dem Geschäft spielte ein Mädchen zufrieden mit ihrem Hund. Gerade als ich hingehen wollte, kam die Mutter mit leicht gestresstem Gesichtsausdruck und voll bepackten Einkaufswagen heraus. Drei große Paletten mit Dosenfutter ließen den Hund vor Freude am Wagen hochspringen. „Ja mein Guter, gleich bekommst du etwas“, sprudelte es aus der Mutter heraus. Nun lächelte auch sie entspannt.
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Haustiere machen 52 Prozent der Deutschen glücklich
Das ermittelte eine internationale Studie des Marktforschungsunternehmes GfK. Für Viele ist ein Leben ohne sie kaum denkbar. Katzen, Hunde, Hamster, Meerschweinchen, Wellensittiche oder Fische, die Liste der Haustiere ist lang. Sie bereichern das Leben der Menschen können motivieren und trösten. Haustiere schenken ein gutes Gefühl und Geborgenheit. Auch die neuste Studie aus Cambridge zeigt, dass Haustiere einen positiven Einfluss auf die sozialen Fähigkeiten und das emotionale Wohlbefinden eines Kindes haben. In Deutschland macht übrigens die Katze das Rennen auf der Skala der Beliebtheit. Mit 29 Prozent liegt sie im Vergleich zu Hunden (21 Prozent) vorn.
Aber was kosten Katze, Hund und Co der Umwelt?
Viele von Ihnen versuchen schon beim Lebensmitteleinkauf den Abfall zu reduzieren. Sie wählen die Produkte, die gar nicht oder zumindest weniger aufwendig verpackt sind. Doch wie sieht es beim Tierfutter aus? Das Futter für die Haustiere kredenzen Sie aus Alu-Packs, kunststoffbeschichteten Dosen und Kleinstverpackungen. Wie viel CO2 ein Haustier dabei verursacht ist bei Utopia nachzulesen. Eine 4 Kilogramm schwere Hauskatze zum Beispiel braucht pro Jahr rund 370 Dosen Katzenfutter, und 15 Trockenfutterbehälter aus Pappe (2-Kilo-Packung). Zudem noch Folienverpackungen für Leckerli, die schlecht zu recyceln sind. Das Gesamtergebnis: pro Jahr verursacht eine ausgewachsene Katze 2,25 t CO2. Was können Sie nun tun, um den Abfall und den CO2-Verbrauch zu verringern?
Futterzubereitung – auf den Hund gekommen oder alles für die Katz´?
- Neben Geld können Sie viel Verpackungsabfall sparen, wenn Sie das Trockenfutter in Großpackungen aus Pappe oder Karton kaufen. Falls Ihnen das zu viel ist, teilen Sie die Packung vielleicht mit einem Nachbarn, der auch ein Haustier besitzt.
- Für Hunde- und Katzenhalter bietet sich der Metzger an. Frische, nahezu unverpackte und oftmals preiswerte Leckereien können Sie dort erwerben. Auch wenn sich die Geister scheiden, vor der Einführung des Fertigfutters wurden die Tiere nur mit rohem Fleisch gefüttert.
- Den Dosenkonsum verringern und wenigstens am Wochenende dem Liebling Rohfutter anbieten.
- Es gibt Futterhersteller, die gesundes Futter in Gläsern anbieten. Nach dem Spülen können Sie diese zum Verstauen von vielen anderen Dingen wiederverwenden. Die restlichen Gläser bringen Sie zum Glascontainer. Glas kann zu 100% recycelt werden.
- Die Verpackungen des Tierfutters sind Wertstoffe. Bitte entsorgen Sie diese entsprechend:
- Dosen sind Metallabfall. Sie gehören nach Gebrauch in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne (in manchen Kommunen gibt es Metallcontainer oder eine Wertstofftonne)
- Portionsschalen aus Aluminium bitte ebenfalls in die Metallsammlung (Gelber Sack oder Gelbe Tonne, Metallcontainer oder Wertstofftonne)
- Alle Folienverpackungen aus Plastik in in den Gelben Sack oder die Gelbe Tonne oder in die Wertstofftonne
- Schachteln, z.B. vom Wellensittichfutter oder andere Verpackungen aus Karton und Papier in die Altpapiersammlung geben (Blaue Tonne)
Spielzeug für die lieben Haustiere
Viele der Spielzeuge für das liebe Vieh sind aus schlecht recycelbaren Plastik hergestellt. Zudem enthalten sie manchmal auch sogenannte gesundheitsschädliche Weichmacher. Dabei gibt es Alternativen. Holzstücken und Knochen oder selbst hergestellte Seile stellen viele Hunde und Katzen schon zufrieden. Hier finden sie Anregungen zum Selbermachen.
Herstellung eines Sockenballs:
- Stopfen Sie in einen alten Socken viele andere Socken bis der Socken zur Hälfte prall gefüllt ist.
- Jetzt drehen Sie den Sockenhals einmal um sich selbst und stülpen ihn über sich selbst.
- Dieses Knäul stopfen sie nun in eine weitere Socke und verknoten diese fest. Schon ist der recycelte Ball fertig.
Wohin mit dem Katzenstreu/Kleintierstreu?
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des »tierischen« Abfallberges bildet das nicht kompostierbare Katzen- oder Kleintierstreu. Beides fällt in Mengen in jedem „Kleintierhaushalt“ an. Bleibt die Frage: Wohin damit? Natürlich in den Müll – und so landet alljährlich ein ganzer Kleintierstreuberg in Verbrennungsanlagen.
- Reduzieren Sie den Gebrauch von Katzenstreu. Eine maximal fünf Zentimeter dicke Streu-Schicht im Katzenklo reicht vollkommen aus.
- Auch bei der Einstreu für Kleintiere wie Vögeln, Kaninchen und Meerschweinchen brauchen Sie nicht zu großzügig sein. 4 cm Streu genügen. Mischen Sie Streu und Sägespäne.
- Verwenden Sie kompostierbare Streu. Neben den herkömmlichen Kleintierstreuprodukten aus mineralischem Granulat gibt es kompostierbare Streu auf der Basis von getrockneten Pflanzenfasern, Holzspänen oder Altpapier. Im übrigen stehen die in den mineralischen Streuprodukten enthaltenen langfaserigen Bestandteile unter Verdacht, krebserzeugend zu sein.
Bevorzugen Sie also nach Möglichkeit sogenannte Biostreu aus recyceltem Material wie unbehandelte Holzspäne, granuliertes Stroh oder andere getrocknete Pflanzenfasern. Sie enthalten nur geringe Mengen an natürlichen Geruchsstoffen wie Eukalyptus und Pfefferminz. Organische Streu hat den großen Vorteil, sich zur Kompostierung zu eignen und ist somit in den Naturkreislauf zurückzuführen. Aber Achtung: Bio-Katzenstreu ist nur bedingt kompostierbar. Es kann im Kompost leicht zu Überdüngung kommen. Auch nicht in jeder Kommune ist diese Streu in der Biotonne erlaubt. Fragen sie ihre Abfallberatung oder schauen Sie in unsere wohindamit-Datenbank.
Übrigens, erinnern Sie sich noch an das Lied „Katzenklo“ von Helge Schneider?
Wenn sie draußen mit Ihrem Hund unterwegs sind vergessen Sie nicht Zeitungspapier mitzunehmen um die Hinterlassenschaft zu entsorgen. Wenn es den ein fertiger Hundekotbeutel sein muss, dann einen umweltfreundlicher aus recyceltem Kunststoff. Die angepriesenen kompostierbaren Beutel halten ihr versprechen nämlich nicht, sondern sorgen für noch mehr Plastik in der Umwelt.
Andere tierische Abfälle
- Die Tierhaare und Federn gehören in die Biotonne. Sie haben Einfluss darauf wie viel Haare oder Federn ihr Tier verliert. Achten Sie bei der Pflege und dem Futter darauf.
- Da das gebrauchte Flohhalsband Insektzide enthält entsorgen Sie es über den Schadstoffmüll.
Was geschieht mit dem Kadaver?
Auch wenn es traurig ist, Sie müssen sich damit beschäftigen. Irgendwann ist das Leben Ihrer tierischen Freunde vorbei. Es ist auf jeden Fall verboten größere Tiere über den Hausmüll oder die Biotonne entsorgen. Laut Tierkörperbeseitigungsgesetz ist es Ihnen erlaubt Vögel, Kaninchen oder anderen Kleintiere auf dem eigenen Grundstück zu vergraben. Auch Hunden und Katzen sind eingeschlossen. Doch es gibt einiges zu beachten. Fragen Sie Ihr zuständiges Veterinäramt, die geben Ihnen Auskunft.
In Wasserschutzgebieten oder in der Nähe öffentlicher Wege und Plätze ist eine Bestattung nicht erlaubt. Damit keine anderen Tiere den Kadaver wieder ausgraben heben Sie ein entsprechend tiefes Loch aus, mindestens 50 cm.
Haben sie kein eigenes Grundstück müssen Sie Ihren Liebling zum Tierarzt bringen. Er lagert den Tierkörper zur Abholung zwischen. Ist auch das nicht möglich müssen Sie ihr Haustier zur Tierkörperbeseitigungsanstalt bringen.
PS: Falls Sie einmal ein totes Wildtier finden, melden Sie es dem Jagdpächter. Er übernimmt die Entsorgung z. B. durch Verscharren im Wald bzw. Bereitstellung als Fraß.
Etwas zum Nachdenken
Es gibt zur Haltung von Haustieren auch andere Meinungen. Animal Freedom hinterfragt die Haustierhaltung grundsätzlich. Denn die Bedürfnisse der Tiere sind Ihrer Meinung nach, denen der Menschen untergeordnet. Sie fragen, ob ein Mensch sich das Recht nehmen darf über das Schicksal von Haustieren zu walten? Ich finde, es lohnt sich zumindest einmal darüber nachzudenken, gerade wenn Sie ein große Liebe für Tiere haben.