Haben Sie schon mal etwas von Littering gehört? Wir können es auch deutsch sagen, aber dann hört es sich nicht mehr so fließend und freundlich an. Spätestens wenn wir unbemerkt auf einen Kaugummi oder einen Hundehaufen treten, erkennen wir das Problem, das Littering genannt wird. Es kommt vom englischen »to litter« und hat gleich mehrere Entsprechungen im Deutschen: verstreuen, wegwerfen, übersäen und ferkeln. Damit kommen wir der Sache vollkommen nah.
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Was ist also Littering genau?
Die Abfallfachleute haben den Begriff des »Littering« wahrscheinlich wegen seiner Prägnanz ins Deutsche übernommen. Denn mit unseren Worten klingt es viel umständlicher. Im deutschen sprechen wir vom achtlosen Wegwerfen oder Liegenlassen kleiner Abfälle im öffentlichen Raum. Der Kaugummi an Ort und Stelle wo er ausgespuckt wird, oder die Zigarettenkippe, die auf den Boden geworfen wird. Beim Littering geht es also um Kleinabfälle, die anstatt im Abfalleimer einfach fallen und liegen gelassen werden. Und egal ob die Verursacher leichtfertig oder vorsätzlich gehandelt haben: es ist auf jeden Fall absolut unansehnlich und umweltschädlich.
Folgen von Littering
Ob Papiertaschentücher, Flaschen, Kaffeebecher, Plastiktüten, Zigarettenschachteln, Bonbonpapier oder Fast Foodverpackung all das wird offenbar einfach aus den Autofenstern oder im Vorbeigehen entsorgt und bleibt am Straßenrand liegen. An anderen Stellen werden alte Reifen, kaputte Gartenstühle, Koffer oder manchmal gar komplette Ladungen Bauschutt einfach am Waldrand abgekippt. Die Folgen sind sehr weitreichend.
Folgen für die Lebensqualität: Keiner lebt gern im Dreck. Wenn das auch etwas übertrieben klingen mag, aber Sauberkeit ist ein wesentlicher Bestandteil um sich wohlzufühlen. Das gilt neben den eigenen vier Wänden auch für die Umwelt in der wir leben. Auch wenn es vielleicht nur kleine Mengen an Abfällen sind, die auf dem Boden liegen bleiben, so empfindet dies doch die Mehrheit der Bevölkerung als störend und hässlich. Wir fühlen uns in einer Stadt oder Gemeinde wohl, wenn die Qualität des Lebensraumes auch in Sachen Sauberkeit hoch ist. Das gilt natürlich ebenso für die Gäste einer Region.
Folgen für die Umwelt: Littering gefährdet Tiere und Pflanzen. Z.B. kann eine einzige Zigarettenkippe mit ihrem Mix aus vielen schädlichen Stoffen zwischen 40 und 60 Liter sauberes Grundwasser verunreinigen. Schäden für die Umwelt entstehen z.B. durch Autobatterien oder Haushaltsgeräte. Es werden kostbare Stoffe dem Wertstoffkreislauf entzogen.
Wirtschaftliche Folgen: Littering kostet Geld. Die Reinigungskosten für den im öffentlichen Raum sind nicht gering. Außerdem fallen Kosten für City-Putz, Dreck-Weg-Tage oder andere Präventionsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen an. Ebenso kann sich eine verunreinigte Stadt auf den Tourismus auswirken.
Warum werfen die Menschen ihren Müll in die Natur?
Überall im öffentlichen Raum finden sich Papierkörbe. Und wenn doch mal nicht gleich einer zu finden ist, kann das Bonbonpapier auch in die Tasche gesteckt und später entsorgt werden. Verpackungen können in den gelben Sack oder die gelbe Tonne, Zeitungen in der Papiertonne entsorgt und auch Sperrmüll kann abgegeben werden.
Zu dumm, dass viele Verursacher das wilde Entsorgen meist gar nicht als Problem wahrnehmen. Ob aus Bequemlichkeit, Gleichgültigkeit, Ignoranz, oder Unwissenheit es stellt niemandem ein gutes Zeugnis aus. Aus den Augen aus dem Sinn. Nur eben manchmal beim Spaziergang fällt es einem dann auf. Die Verschmutzung von Parkanlagen, Straßen, Plätzen, Haltestellen, Uferzonen, Autobahnauffahrten etc.) oder auch öffentlichen Verkehrsmitteln hängt auch mit der Mentalität unserer modernen »Ex-und Hop-Gesellschaft« zusammen.
Was können Sie gegen Littering tun?
Bei der nächsten Zigarettenkippe, dem Kaugummipapier oder der pfandlosen Plastikflasche einfach mal bis zum Papierkorb laufen, das hält die Landschaft frei von Abfall und tut auch noch der eigenen Gesundheit gut. Manchmal ist vielleicht auch ein wenig Zivilcourage gefragt. Wenn Sie jemanden beim »wilden entsorgen« ertappen, sprechen Sie ihn oder sie einfach freundlich an. Wer weiß, vielleicht ist es die Begegnung Ihres Lebens?
Gemeinsam gegen den Müll
In vielen Städten und Kommunen werden gemeinsame Putzaktionen durchgeführt. Die sorgen für saubere Straßen, Plätze und Parks. Wenn es gut läuft auch für ein neues Problembewusstsein, bei Menschen, die achtlos etwas in die Landschaft werfen. Dabei ist das Entsorgen von Abfall in der Umwelt eine Ordnungswidrigkeit oder – je nach Schwere – auch eine Straftat. Manche Städte haben sogenannte »Müllsheriffs« in ihren Diensten, die herausfinden sollen, wer der Verursacher von unsachgemäß abgestellten Müll und Abfall ist.
Und wenn Sie mal nicht wissen Wohin damit?
finden Sie Entsorgungswege für Abfall in Ihrer Stadt in unserer Abfalldatenbank.