Die Deutschen konsumieren zu viel und produzieren dabei zu viel Abfall. Jeder deutsche Bürger hinterlässt jährlich ca. eine halbe Tonne Müll! Es werden noch immer viele Rohstoffe wirklich »verbraucht«. Auch wenn es inzwischen große Mengen an Rohstoffen aus dem Abfall gefiltert werden, ist es bei vielen Rohstoffen bisher noch unmöglich sie wieder zu verwerten. Da der Kosten- und Energieaufwand, für die geringe Menge an gewonnenen Rohstoffen einfach zu hoch ist.
Laut Statistischen Amt der Europäischen Union liegt Deutschland mit geschätzten 618 Kilogramm Müll pro Einwohner an dritter Stelle. Was Recycling, Kompostierung und Verwertung angeht, liegen wir mit 64 Prozent aber deutlich über dem europäischen Durchschnitt von 44 Prozent. Trotzdem würde ich noch keine Freudensprünge machen. Insgesamt produzieren alle Industrieländer einfach immer noch zu viel Abfall. Die nachhaltigen Entwicklungsziele der UN werden von keinem einzigen Industriestaat in allen Punkten eingehalten.
Große Flut beim Abfall durch Verpackungen
In Deutschland lässt besonders der Verpackungswahnsinn die Menge an Abfall wachsen. Nach Angaben der Deutschen Umwelthilfe verursachen wir 210 Kilogramm Verpackungsabfall pro Kopf und Jahr. Demnach ist Deutschland europaweit Spitzenreiter. In Frankreich sind es 185 Kilogramm, in Österreich 150 Kilogramm und in Schweden sogar nur 109 Kilogramm. Woran das liegt? Das Umweltbundesamt gibt verschiedene Gründe an, die zum Anstieg der Verpackungsabfälle führen.
- Veränderte Lebensbedingungen: Zunahme der Ein- und Zweipersonenhaushalte. Kleinere Verpackungsgrößen werden gekauft und dementsprechend weggeworfen. Grundsätzlich wird mehr konsumiert. Vor allem Verpackungen für Getränke, Nahrungsmittel und Haustierfutter machen einen großen Anteil des Verpackungsmülls aus.
- Geändertes Konsumverhalten: To-go-Produkte, Fast Food und Online-Handel. Die geänderten Ess- und Trinkgewohnheiten, wie Kaffee aus Pappbechern, Fertiggerichte und Fast Food erhöhen die Abfallmenge enorm. Aber auch die gestiegene Zahl der Pakete von Online-Versandhändlern erhöhen die Menge an Verpackungen.
- Noch zu viel Einweg: Der Gebrauch von Mehrwegverpackungen könnte beim Getränkekauf erhöht werden. Plastiktüten sollten völlig vermieden werden.
Grenzenlos im Konsum – Abfall im Überfluss
Die Menge an Abfall wie Papier, PET-Flaschen, Aludosen und Kunststoff, zeigt eindrücklich die Spuren unserer Wegwerfgesellschaft. Der Zusammenhang zwischen Konsum und Abfall liegt hier deutlich auf der Hand. Je nachdem, was und wie viel wir konsumieren, entsteht mehr oder weniger Abfall. Das der verschwenderische Umgang mit den endlichen Ressourcen ein Ende haben muss wird zwar überall erwähnt, aber ist das wirklich schon in den Köpfen angekommen? Dazu gehören alle, die an der Kette beteiligt sind, vom Hersteller bis zum Endverbraucher. Denn wenn wir Endverbraucher auch zu viel Abfall produzieren, haben wir manchmal keine Wahl. Die Produkte sind oft mehr als nötig verpackt.
Der Verbrauch an Rohstoffen, Energie und Wasser sollte auch in der Produktion so gering als möglich gehalten werden. Das gilt natürlich auch für den Ausstoß von Schadstoffen. Um ein Produkt so lange als möglich nutzen zu können sollte es auch zeitlos dementsprechend hergestellt werden. Am Ende können die Gegenstände soweit als möglich recycelt und somit erneut in den Kreislauf gegeben werden.