Das Wäsche waschen ein uraltes Gewerbe ist, wissen wir vom römischen Kaiser Vespasian. Denn zur Erhöhung der Waschkraft nutzten die alten Römer gefaulten Urin. Der Kaiser sagte damals: »Pecunia non olet – Geld stinkt nicht«. Deshalb bezog er aus dem Gewerbe Steuern. Aber schon seit die Menschen ihre Körper mit Fellen und Pflanzenmaterial bedecken, erkannten sie die Notwendigkeit ihre Kleidung von anhaftendem Schmutz und eventuellen Parasiten zu befreien. Die ältesten Zusätze zum Wäsche waschen sind Seife und Soda.
Umweltfreundliche Waschmittel gibt es nicht!
Leider ist es heute unmöglich ein für die Umwelt völlig unschädliches konventionelles Waschmittel zu finden. Denn jedes Waschmittel enthält Stoffe, die der Umwelt schaden. Entweder sie sind biologisch nicht oder nicht vollständig abbaubar, sie schädigen die Organismen im Wasser oder reichern sich in der Umwelt an.
Diese Inhaltsstoffe sind Duftstoffe, antibakterielle Inhalts- und Konservierungsmittel sowie Füllstoffe, auch Rieselstoffe genannt.
Mehr als 630.000 t Waschmittel werden in Deutschland jährlich verbraucht. Das sind fast 8 Kilogramm Waschmittel pro Einwohner im Jahr! Hinzu kommen jährlich noch ca. 220.000 Tonnen Weichspüler. So gelangen viele Tonnen Chemikalien wie Tenside, Phosphate, Duftstoffe, optische Aufheller und Silicone in das Abwasser. Nicht nur wegen der Chemikalien zählt das Waschen zu den am meisten umweltbelastenden Tätigkeiten im Haushalt. Auch der hohen Verbrauch an Wasser und Energie trägt dazu bei.
10 Tipps für umweltbewußtes Waschen
- Es klingt vielleicht merkwürdig, aber prüfen Sie, ob überhaupt gewaschen werden muss. Bei einem „verrauchten“ Pullover oder Hemd reicht oft kräftiges Lüften!
- Muss das ganze Kleidungsstück gewaschen werden? Ein einzelner Fleck lässt sich gut mit lauwarmem Wasser und Gallseife entfernen.
- Bevorzugen Sie ein umweltschonendes Waschmittel im Baukasten-System. Die Dosierung kann der Wäscheart und -verschmutzung angepaßt werden. Auf Flüssigwaschmittel am besten ganz verzichten. Sie belasten die Kläranlagen und Gewässer durch ihren hohen Tensidgehalt noch mehr als die Waschpulver.
- Wasser enthärten. Generell benutzen Sie am besten die für den Härtebereich 1 empfohlene Waschmittelmenge. Nur bei härterem Wasser sollten Sie bei Temperaturen über 60°C einen separaten, phosphatfreien Enthärter dazugeben. (Auskunft darüber erteilt Ihr Wasserwerk)
- Warmwasseranschluß: Zum Aufheizen des Wassers verbrauchen Waschmaschinen den meisten Strom. Den können Sie teilweise einsparen, wenn Sie eine Waschmaschine benutzen, die Kalt- und Warmwasseranschluß hat. Vorteilhaft sind auch kurze Zuleitungen und gut isolierte Rohre.
- Der »Tücher-Trick« für ältere Maschinen: Bei Maschinen ohne Öko-Verschluß wird ein beträchtlicher Teil des Waschmittels beim Einströmen des Wassers in den Pumpensumpf gespült. So geht es für den eigentlichen Waschvorgang verloren. Schütten Sie das Waschmittel in ein Tuch und geben es mitten in die Wäsche. Das Waschmittel löst sich allmählich auf und verschwindet nicht sofort ungenutzt im Abfluß!
- Waschen Sie nur mit einer voll beladenen Maschine. Wiegen Sie einmal 4,5 kg bzw. 2,5 kg Wäsche ab. Sie werden staunen wie viel das ist.
- Wählen Sie höchstens 60 Grad Celsius als Waschtemperatur. Das reicht zum Desinfizieren normal verschmutzter Wäsche völlig aus. Auf Kochwäsche können Sie normalerweise verzichten. Das spart eine Menge Energie! Eine Vorwäsche ist in der Regel nicht erforderlich.
- Verzichten Sie auf umweltbelastende Weichspüler! Textilien mit Weichspülern behandelt sind weniger saugfähig.
- Waschmittelparfüme sind ebenfalls überflüssig! Natürliche Duftstoffe im Kleiderschrank sind umweltfreundlicher und auch praktischer. Mit Zedernholz oder Lavendelsäckchen vertreiben Sie auch gleich die Motten!
Alternative
Nur Waschnüsse stellen keine Belastungen für die Gewässer dar. Gefüllt mit den Schalen des indischen Waschnussbaumes werden kleine Stoffbeutel in die Waschtrommel gelegt. Waschnüsse enthalten die seifenähnliche Substanz Saponin.
Wertvolle Hinweise zum nachhaltigen Waschen liefert Ihnen das Umweltbundesamt.
Sehr spannend und interessant ist die Geschichte der Wäschepflege von Dr. Annette Geuther.