Abfall-Recycling hat künftig Vorrang vor der Verbrennung von Müll. Die sogenannte »Heizwertklausel« soll durch die geplante Änderung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes abgeschafft werden. So verlangt es die EU. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kritisierte Umweltministerin Hendricks dafür, dass bisher Recycling und Müllverbrennung in Deutschland als gleichrangige Entsorgungsmöglichkeit behandelt wurden. Wertstoffe wurden so jahrelang unnötig verbrannt. Sie reichte im April 2012 eine offizielle Beschwerde bei der EU-Kommission in Brüssel ein.
Recycling statt Verbrennung
Die EU schreibt eine fünfstufige Abfall-Hierarchie vor. Sie gibt vor in welcher Reihenfolge mit Abfällen umgegangen werden muss. Vermeidung von Abfällen steht an erster und die endgültige Beseitigung von Müll an letzter Stelle.
Die EU-Kommission hat die Einschätzung der DUH geteilt und leitete 2014 ein förmliches Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland ein. Der DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch macht die Umweltministerin Hendricks für die unnötige Verbrennung von Wertstoffen seit dem Jahr 2014 mit verantwortlich. Sie hat seiner Meinung nach die kontraproduktive Heizwertklausel aus 2012 erst viel zu spät beendet. I»Die Gleichstellung der stofflichen und thermischen Verwertung war ein Geschenk des damaligen Umweltministers Norbert Röttgen an die Abfallverbrennungslobby. Die sogenannte Heizwertklausel war ein Fehler mit negativen Folgen für die Recyclingindustrie, weil sie zur massenhaften Verbrennung recyclingfähiger Abfälle führte«, stellt Resch fest.
Die Verbrennung von Abfällen ab einem Heizwert von 11.000 kJ/kg wurde bisher als »ökologisch gleichwertig« mit dem Recycling angesehen. Daher sind nun vor allem Stoffströme aus chemischen Abfällen, Sperrmüll und Altreifen von der geplanten Streichung der Heizwertklausel betroffen. Die DHU rechnet damit, dass so pro Jahr 100.000 Tonnen Chemieabfälle sowie 80.000 Tonnen Sperrmüll und Altreifen zusätzlich anstatt verbrannt recycelt werden.
Auch Sie sind gefragt
Aber auch wir als Konsumenten und Verbraucher sind gefragt. Auf welche Produkte könnten wir im Alltag gut verzichten, so das erst gar kein Müll mehr entsteht? Aber wenn Sie ein altes Teil doch entsorgen wollen, halten Sie Ausschau nach Tipps zur Wiederverwertung. Es gibt unendlich viele Seiten im Netz, die zeigen, wie Sie aus alten Dingen, wieder Neue machen können. Dafür steht besonders die DIY-Bewegung. DIY bedeutet „Do It yourself“ und meint Selbermachen. Dabei geht es auch darum alte Produkte (Alltagsgegenstände, Kleidung, Möbel…) neu zu gestalten und aufzuwerten. Viele kreative Ideen und Anleitungen zum Thema Recycling finden Sie zum Beispiel auf Handmade Kultur.
Recycling besonders gelungen
Das tolle Sofa ( siehe Foto oben) aus einer gusseisernen, alten Badewanne ist mir beim Schreiben dieses Artikels über den Weg gelaufen. Ursprünglich habe ich es auf der Seite greenmoxie.com von Nikki Fotheringham aus Toronto einer passionierten Bloggerin in Sachen Umweltfreundlichkeit entdeckt. Aber dann fand ich die Anleitung »Von der Badewanne zum Sofa« auch auf deutsch.
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